Thomas Struth

Thomas Struth ist der bekannteste Fotograf aus der Becherschule. Infos zu Düsseldorf, Kunstsammlung NRW, Ausstellung, Biografie uvm. zu Thomas Struth.

Thomas Struth: Werk und Entwicklung

Die Arbeiten von Thomas Struth liegen zwischen Dokumentation und Interpretation, oder auch zwischen Sozialstudie und psychologischer Deutung. Dabei reflektiert Thomas Struth stets das Medium der Fotografie.
Thomas Struh konzentriert sich in seine Fotografien auf das „präzise Sehen“. Ihn interessiert insbesondere die Beziehung zwischen Betrachter und Betrachtetem. Er ist dafür bekannt, die Sichtweisen auf überkommene fotografische Themen in Frage zu stellen und damit den fotografischen Kunstbegriff ständig zu erweitern.

Thematisch beschäftigt sich Struth in aufeinander folgenden Werkgruppen mit Themen wie Straßenzügen, Menschen, Museen und Natur. Die meiste Zeit über fotografiert der Künstler in Frabe und mit einer Großformatkamera. Seine Bilder bearbeitet er jedoch im Unterschied zu beispielsweise Andreas Gursky oder Thomas Ruff kaum digital.

In den späten 1970er Jahren begann Thomas Struth Straßenbilder zu fotografieren. Dabei baute er seine Motive stets zentralsymmetrisch auf, um diese dann später wieder etwas aufzulockern. Die Aufnahmen waren in Schwarz-Weiß und zeigten meist menschenleere Straßen, in Europa und später in Asien. Mit den Werkgruppen Unbewusste Orte und Porträts setzte sich Struth dann in den 80er Jahren auf dem Kunstmarkt und der Kunstkritik durch. International bekannt wurde Struth durch seine Museumsbilder-Serie Anfang der 1990er Jahre.

Thomas Struth: Retrospektive in der Düsseldorf Kunstsammlung NRW

Die Kunstsammlung NRW widmete 2011 Thomas Struth in Düsseldorf eine große Retrospektive mit dem Titel: Thomas Struth: Fotografien 1978–2010 mit über 100 Arbeiten des Fotografen. Hier waren u.a. die Familienportrait-Serie von Struth zu sehen.

Ausstellungen und Galerien von Thomas Struth

In Berlin wird Thomas Struth von der Galerie Max Hetzler vertreten. In den dortigen Einzelausstellungen, z.B. New Works (2010) oder Making Time (2007) wird deutlich, dass sich das Werk von Struth sowohl um Dokumentation als auch um Kontemplation und Poesie bewegt. Die Wahl seiner Motive ist ausgefallen: wir treffen auf Kernreaktoren oder den Hangar eines Space-Shuttles. Die Motive wirken abstrakt, entrückt aus der Realität.

Thomas Struth stellt seine Arbeiten weltweit in Museen, Sammlungen und Ausstellungshäusern aus, u.a.Kunsthaus Zürich, Museum De Pont, Tilburg, Niederlande; Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina – MADRE, Neapel, in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20, Düsseldorf, in der Whitechapel Gallery, London oder im Museu Serralves, Porto. In Berlin sind seine Werke zum Beispiel in der privaten Sammlung Arthur de Ganay zu sehen.

Für seine Arbeiten wurde Thomas Struth mehrfach geehrt: zum Beispiel 1997: Spectrum, Internationaler Preis für Fotografie Kulturstiftung, Stiftung Niedersachsen und 1992: Werner Mantz Preis für Fotografie, Stichting Werner Mantz, Maastricht.

Thomas Struth: Biografie

Thomas Struth wurde im Jahre 1954 in Geldern, Niederrhein geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin und Düsseldorf. Er ist einer der erfolgreichsten Schüler der Fotografen Bernd und Hilla Becher, der sogenannten Becherschule aus Düsseldorf.
Dort studierte er von 1973 bis 1980 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Zunächst Malerei bei Gerhard Richter und Peter Kleeman und ab 1976 Fotografie bei Bernd Becher. Sein Stipendium für die Stadt New York, das er im Jahre 1978 von der Kunstakademie Düsseldorf erhielt, beendete er mit einer Ausstellung im P.S.1.
Zwischen 1993 und 1996 hielt Struth eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe.

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