LIU BOLIN’s Camouflage Arbeiten für RUINART

Interview  

LIU BOLIN’s Camouflage Arbeiten für RUINART

Interview mit dem Künstler Liu Bolin zu seinen acht Camouflage-Arbeiten in Kooperation mit Ruinart zum Gallery Weekend 2018.

Bezahlte Partnerschaft mit Ruinart

Bei seinem ersten Besuch in der Champagne wohnte Liu Bolin (*1973), der als „The Invisible Man“ bekannt wurde, über 10 Tage in der Maison Ruinart, tauchte tief in die von der Unesco zum Weltkulturerbe gekrönten Kreidekeller des Hauses ein und machte die Geschichte, Kultur, Natur, Hingabe und Know-how des ältesten Champagner-Hauses in acht starken und eleganten Bildern sichtbar.

Das Ergebnis seines Schaffens wird in der Ausstellung „Das (Un)sichtbare offenbaren“ zum Gallery Weekend 2018 in der Galerie Deschler für vier Tage (26. bis 29. April 2018) zu sehen sein.

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Liu Bolin – Meister der Camouflage

Der Reichtum seines Erfahrungsschatzes und die Variationsbreite seiner Arbeit macht es kaum möglich, einen Künstler wie Liu Bolin einzuordnen. Bolin gehört zu jener Generation von Künstlern, deren Werke eng mit Chinas Wandelverknüpft sind.

1973 als jüngstes von mehreren Geschwistern in Binzhou, einer Provinz südöstlich von Peking, geboren, war das Kunststudium von Liu Bolin für seinen Vater ein aussichtsloses Vorhaben.

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Als Student an der Universität von Shandong spezialisierte sich Liu Bolin auf Bildhauerei. Zwischen 1995 und 2005 wandte er sich jedoch dem Zeichnen zu. In dieser Zeit knüpfte er auch Kontakte zur Beijing East Village Kunstszene, in der vor allem Perfomance-Künstler eine Heimat hatten. Mit Bestürzung registrierte er 2005 die Zwangsräumungen und den Abriss traditioneller Häuser in den Vorstädten anlässlich der Vorbereitung auf die olympischen Spiele 2008.

Liu Bolin wollte jenen helfen, die von der Zerstörung betroffen waren. Aber wie?

Mit der ersten Fotografie der Serie Hiding in the City inszenierte er seinen stillen Protest. In diesem Werk, einer Kombination aus Skulptur, Gemälde, Foto und Performance, verschwand Liu Bolin buchstäblich vor der Fassade eines Hauses, das zum Abriss freigegeben war.

Bis 2008 beschäftigte sich Liu Bolin vor allem mit politischen und sozialen Themen und schuf eine Serie von Arbeiten, in denen er sich vor Wänden mit Propaganda-Sprüchen der Kommunistischen Partei Chinas inszenierte. Seit 2009 richtet er in seinen Werken das Hauptaugenmerk auf Themen wie Finanzmacht, Ökologie und den Umgang mit Rohstoffen.

Wir haben Liu Bolin zu seinen Erlebnisse und dem Entstehungsprozess seiner Arbeiten interviewt.

ARTberlin im Interview mit Liu Bolin

Your art often works with political topics. What made you work with Ruinart?

I have always been inspired by different types of topics and the collaboration with Ruinart is really true to my values. The main goal was to highlight the men and women working for this champagne house, their savoir-faire and the history of those who are hiding behind every bottle of Ruinart.

What was the most surprising moment during the creation of your works for the collaboration?

The most surprising moment was during the shooting of one of my photographs “Hinding in the Vineyard“ with Frédéric Panaïotis, the Cellar Master. It was just a few days before harvest. The knowledge of Frédéric is incredible. This day I learnt about wine but also nature, seasons and botany. I didn’t expect all this sense of sharing from the Ruinart team.

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Can you tell us how you developed your ideas for this collaboration?

It all started with a first visit in June 2017 to discover Maison Ruinart in Reims. This trip was the perfect occasion to spend time absorbing Ruinart’s culture and values. That is when I chose the locations of the photographs after having discovered the iconic spots of the house. Ruinart gave me “carte blanche” to realize this project.

Have you ever been in Berlin? If yes, what is your favorite place in the city?

Yes, I have been to Berlin many times. Berlin Wall impresses me a lot, also I have done one artwork in Kaiser Wilhelm Memorial Church, I like these places a lot. I hope I can do more exhibitions in Germany.

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Ruinart und die Kunst

Ruinart kooperiert seit seiner Gründung um 1896 mit Künstlern und fördert mittlerweile rund 30 Kunst-Events, darunter die Art Basel (Basel, Miami, Hongkong), Frieze (New York, London), Kythographie, Fiac und Paris Photo. Alles begann während der Regentschaft von Louis XIV., als Dom Thierry Ruinart, ein visionärer Mönch und der Onkel des späteren Gründers der Maison, 1674 seinen „Master of Art“ machte – im Alter von erst 17 Jahren.

Viele Jahre später, 1896, verpflichtete André Ruinart den tschechischen Künstler Alphonse Mucha, ein Plakat für das Haus zu kreieren. Das Jugendstil-Wunderkind hatte damit sozusagen die Werbung neu erfunden.

Die Plakate wurden an den legendären Pariser Litfaßsäulen und sogar auf dem Gipfel des Mont Blanc gezeigt. Seitdem engagiert Ruinart regelmäßig zeitgenössische Künstler und Designer, um das Erbe, die Geschichte und das Know-how der Maison sichtbar zu machen und zeitgenössisch zu interpretieren. ARTberlin  begleitet die Kooperationen seit einigen Jahren. Hier geht es zu den Interviews mit den Künstlern Erwin Olaf, Georgia Russell und Hubert Le Gall.

Ausstellung zum Gallery Weekend

Die Ausstellung „Reveal the (in)visible“ läuft vom 26. bis 29. April in der Galerie Deschler in der Augustraße 61, Berlin-Mitte.

Öffnungszeiten
Donnerstag: 10:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Freitag: 10:00 Uhr bis 22:00 Uhr
Samstag: 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Sonntag: 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr

This is a collaboration with Ruinart