Martin Eder: Asymmetrie – Spinnt der jetzt, wo sind die Bilder?
Martin Eder hat die Nacht durchgearbeitet, seine Haare sind noch halb nass und hängen ihm in langen Strähnen vor den Augen. Der Künstler durchkämmt sein Atelier in großen Schritten, den Blick dabei meist auf den schwarz-matten Parkettboden gerichtet.
Martin Eder ist im Stress: Morgen kommt Gerd Harry Lybke, sein Galerist bei EIGEN + ART ins Atelier um seine Arbeiten für die neue Ausstellung abzuholen. ASYMMETRIE ist ihr Name und auf der Einladung prangt ein enormer, regenbogenfarben schillernder Cellulite-Hintern in Öl. Seine Trägerin stammt aus Martin Eders großem Aktfotografie-Werk, das er seit neun Jahren als Tagebuch führt.
Zum ersten Mal in seinem Leben hat Martin Eder das kausale Arbeiten aufgegeben. Er hat das Bild vom fertigen Bild in seinem Kopf gelöscht und die Kraft der Eingebung gebeten ihn zur Quintessenz seines Schaffens zu führen und von dort zum essenziellen Wesenskern des Menschen. Seine Methode: Herausfinden, was entsteht, wenn er das, was in ihm und seinem Werk kondensiert ist immer weiter filtert, immer stärker ausquetscht, immer dicker einkocht. Martin Eder sucht in vielen seinen Arbeiten nach der Essenz, dem Wesen des Menschen. Dieses Mal ist er dafür bis an sein eigenes gegangen.
Wie fühlt man sich, wenn man dem Inneren Raum gibt? Man lacht die ganze Zeit, sagt Martin Eder.
Das Interview mit Martin Eder folgt demnächst auf ARTberlin.
Martin Eder: Ausstellung Asymmetrie bei EIGEN+ART
Die Ausstellung Asymmetrie ist bei EIGEN+ART noch bis zum 5. Mai 2012 zu sehen
Video: Letters are my friends
Foto oben: Tatjana Bilger
Künstler in Berlin