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Cyprien Gaillard: Vergänglichkeit in Bierkartons

Warum wir gestern mit Cyprien Gaillard in den Kunstwerken Berlin Unmengen Bier tranken und was der Pergamonaltar damit zu tun hat.

Cyprien Gaillard

Cyprien Gaillard spielt mit Berlin Mitte

Mitte stellt sich selber aus…schoss mir gestern Nacht durch den Kopf als sich der Zigarettennebel lichtete und sich mein Blick zunächst an Cyprien Gaillard und dann an der blauen Bierkarton-Pyramide festsog. Hunderte von Menschen saßen darauf und ich konnte ihre Herzen förmlich glühen sehen. Was für ein Sehen und Gesehen werden mit allem, was die Nachtlebenseelen strahlen lässt: Kunst, die Crowd, Bier umsonst, Exklusivität und ein paar einzigartige Stunden. Zuletzt war das wohl bei der Kissenschlachtparty in der Torstrasse letzen Sommer so gewesen.

Mein zweiter Gedanke war rein markenstrategisch. Grossartige Sponsoringidee, das türkische Effes Bier muss gestern dank Cyprien Gaillard den Marketingabende der Abende gefeiert haben. Sorry, musste mal gesagt werden.

Cyprien Gaillard: Was am Kunstwerk die Kunst war

Aber zurück zur Kunst. Was wir gesehen und gefeiert haben in dieser Samstagnacht war nicht durch der Moment, sondern einen Künstler, dem es gelungen ist mit einem Stapel voller Bier die Intention seiner Installation „The recovery of discovery“ körperlich erlebbar zu machen. Wie wir geschrieben haben, erzählt Cyprien Gaillard vom Verfall von Monumenten, ihren Idealen und vorallem über den Prozess dabei. Eine Woche lang werden wir diesen nun selbst herbeiführen, indem wir jeden Tag bis 20 Uhr die Bierkartons besetzen, aufreissen und deren Inhalt leer trinken werden. Solange bis nichts mehr übrig ist von der einstigen archaischen Form der Pyramide.

Wer näher hingeschaut und den Kopf ein bisschen gedreht hat, der wird erkannt haben, dass Cyprien Gaillard geschickt eine Parallele zu dem nur wenige hundert Meter entfernt stehenden Pergamonaltar gezogen hat. Eine feine Abhandlung hierzu gibt es bei Castor&Pollux zu lesen.

Prost.

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