Wie ist euer Kunstprojekt „Instinct.Berlin“ entstanden?
Instinct.Berlin ist ursprünglich im Kontext mit dem Village Berlin und dem Stretch Festival entstanden. Beide haben den Anspruch eine Art Community und Experimentraum herzustellen, in denen Menschen zusammen kommen und sich ausprobieren können. Viele der Menschen, die in Village und Stretch aktiv waren, sind auch künstlerisch unterwegs.
Eric Le Rouge, der zusammen mit Manuel Moncayo Instinct.Berlin ins Leben gerufen hat, hatte dann die Idee eine Art künstlerisches Pendant zu kreieren, in dem Kunstschaffende und Kunstinteressierte mit ganz unterschiedlichen Hintergründen zusammen kommen können, die Möglichkeit haben miteinander ins Gespräch zu kommen und als Teil einer Community weiterzuentwickeln. Seit seinem Bestehen hat sich Instinct. Berlin beständig weiterentwickelt und versteht sich jetzt als experimentelles, kollektives Kunstprojekt, was Künstler_innen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven und Arbeitsweisen verbindet.
Die ersten beiden Shows im März und September im letzten Jahr waren sehr erfolgreich. Habt ihr mit so großem Zuspruch gerechnet?
Ehrlich gesagt waren wir sehr berührt und beeindruckt von der großen, positiven Resonanz. Als nicht kommerzielles Projekt, was sich eben das Ziel gesetzt hat Menschen zusammen zu bringen, war der bisherige Erfolg natürlich eine tolle Sache für uns und wir hoffen darauf aufbauen zu können für die Zukunft.
Was erwartet den Besucher bei Instinct.Berlin #3?
Instinct #3 ist die Fortführung unseres bisherigen Prinzips verschiedene Künstler_innen und ein diverses Publikum miteinander ins Gespräch zu bringen. Instinct #3 verbindet, wie auch schon die Editionen zuvor, internationale als auch lokale Künstler_innen aus einer Vielzahl von Disziplinen, von Photographie über Malerei, Performance und Video bis hin zu Textilkreationen. Für Instinct #3 haben wir uns mit dem Thema „Transformation and the Masculine“ das Ziel gesetzt Leute einzuladen, die sich mit Männlichkeit(en) als Konzept, inklusive der breiten Spektren an (möglichen) Männlichkeiten und der vielen Probleme und Grenzen von Männlichkeit(en) auseinanderzusetzen.
Ich habe gehört ihr sammelt bei dieser Vernissage für Queers in Tschetschenien, warum ist wohl jedem klar. Wie genau werden die Spenden eingesetzt, und wie seid ihr dort vor Ort verbunden?
Hier vertrauen wir auf schon etablierte Organisationen. Die gesammelten Spenden sollen an den von Enough ist Enough und dem Aktionsbündnis gegen Homophobie eingerichteten Spendenfonds gehen, der das Ganze dann direkt an das russische LGBT Network weiterleitet um vor Ort lokale Aktivist_innen zu unterstützen.
Wie geht es bei Euch weiter?
Nach Instinct #3 wird die nächsten Monate vor allem unsere langsam anlaufende Artist Residency in unserem Fokus stehen. Hier werden wir internationale Künstler_innen zu Gast haben, die die Möglichkeit haben hier in Berlin Projekte zu verfolgen und mit der lokalen Community in Verbindung zu treten. Im Herbst wird es dann natürlich auch wieder eine neue Edition von Instinct.Berlin geben.
Kuratiert von Eric LeRouge, Russell Harris und Heiner Schulze, präsentiert Instinct #3 neun Künstler aus einer Bandbreite verschiedener Disziplinen von Photographie, Zeichnung, Malerei, Ton, Performance und Video:
Rudi Bleys (Antwerp) Zeichnung
Liam Cole (London) Malerei
Arthur Gillet (Paris) Film / Performance
Russell Harris (London) Skulptur / Installation Atis Jakobsons (Berlin)_Malerei
Theodor Johansson (Stockholm) Textil / Skulptur
Tamir Lederberg (Berlin) Photographie
Jean-Carlos Puerto(Murcia) Malerei
Mathias Vef (Berlin) Photographie
Instinct.Berlin #3
Village | Kurfürstenstraße 31/32 10785 Berlin
Vernissage: Donnerstag, 13 April 18 Uhr
Freitag, 14. April, bis Sonntag, 16.April 14 Uhr bis 20 Uhr
www.instinct.berlin