Galerie Kicken
Gallery Weekend Berlin: Es kommen immer mehr Sammler
Schon oft kopiert, aber nie so schön und erfolgreich wie in Berlin. Das Gallery Weekend Berlin ist ein Schlager im Kalender der internationalen Kunstevents. Angefangen hat es mit 20 teilnehmenden Galerien, mittlerweile sind es 50, nicht nur die üblichen Verdächtigen der verkaufsstarken Berliner Galerien, sondern auch ganz junge sind dabei, eine Ehre, wenn man bedenkt, dass eine Galerie nur auf Einladung teilnehmen kann.
Daneben gibt es auch einige neue oder temporäre Ausstellungsorte, zum Beispiel Isabella Bertolozzi mit Eden-Eden. Auch die Galerie Kicken, seit 1974 auf dem Markt und eine der ersten Galerien, die sich mit Fotokunst beschäftigte, wird neben ihren Räumen in der Linienstraße bei „Cruba“ in der Auguststraße ausstellen. Während des Gallery Weekends bündelt sich das Prinzip „die ganze Stadt ist Kunst“. Ina Schmidt-Runke, Galeriedirektorin bei Kicken:
Der Stellenwert des Gallery Weekends hat sich enorm erhöht, viele internationale Sammler und Kuratoren haben Berlin fest auf dem Kalender, die Galerien zeigen ein „Best of“ ihrer Künstler. Es ist wie eine Open-Air-Messe, nur mit dem Unterschied, dass man sich mit einem Sammler auch mal in Ruhe zurückziehen kann, schließlich empfängt man sie ja bei sich zu Hause.
Galeristen über das Gallery Weekend Berlin
Auch Mehdi Chouakri, der in seiner Galerie mit „Monoform“ neue Werke von Gerold Miller zeigt, ist mehr als zufrieden mit der Entwicklung der letzten 10 Jahre.
Das Gallery Weekend hat sich extrem gut entwickelt, man kann in den eigenen Räumen einfach mehr zeigen, die Qualität der Ausstellung ist logischerweise eine andere, als in den beengten Messeräumen. Natürlich ist das Angebot auf einer Messe konzentrierter, aber man bleibt auch viel mehr an der Oberfläche. Und Berlin ist keine stressige Stadt, so wie London oder New York, deshalb klappt das Format des Gallery Weekend hier besonders gut.
Die Galerie Neu hat einen neuen, zweiten Standort in der Linienstraße, der während des Gallery Weekends eröffnet. In einem ehemaligen Heizwerk für die umliegenden Plattenbau-Wohnungen ist ein klassischer, weißer Galerieraum entstanden, sehr cool, in dem Neu mit einer Group Show sein 20-jähriges Bestehen feiert. Galerist Thilo Wermke:
Das Gallery Weekend ist die perfekte Ergänzung zur abc als zweiter Kunst-Termin im Berliner Kalender. Auch wirtschaftlich gesehen wird das Gallery Weekend immer besser, die Leute kommen durchaus mit der Absicht zu kaufen, genau wie bei einer Messe.
Kein Galerist, der nicht den Verkaufsaspekt hervorhebt. Ja, Messen sind wichtig für den Umsatz, aber das Gallery Weekend hat eben für die heimischen Galerien den Charme, dass sie sich weder bewegen müssen, noch in zugigen Messehallen stehen und auf engstem Raum nur wenig ihrer Künstler zeigen können. Burkhard Riemenschneider von der Galerie Neugerriemenschneider:
Es kommen immer mehr Sammler, vor allem auch Amerikaner. Berlin ist ja sehr attraktiv, man kann sich gezielt sein Programm zusammenstellen, die Bandbreite der Galerien und Künstler ist riesig. Für mich persönlich ist das Gallery Weekend Berlin meine Lieblings-Veranstaltung, da empfange ich die Kunden bei mir zu Hause und fühle mich am wohlsten.
Für die Berliner selbst ist das Gallery Weekend sowieso ein tolles Fest. Man kann spannende Orte und Ausstellungen entdecken, manchmal rauscht ein VIP in einer schwarzen BMW-Limousine vorbei und auch wer nur schaut, ohne was kaufen zu wollen, ist überall herzlich willkommen. Das Programm der 50 teilnehmenden Galerien gibt es unter Gallery Weekend Berlin, oder als Faltplan in den Galerien selbst und auch die meisten anderen Galerien haben das ganze Wochenende geöffnet.
Was auf den letztjährigen Gallery Weekends in Berlin so geschah, könnt ihr in unserem Gallery Weekend Special lesen: Gallery Weekend Berlin