Stroke Urban Art Fair: Kunst überall und über alles
Wieder einmal kamen zur Stroke Urban Art Fair im Postbahnhof die größten Namen der Street Art Culture aus allen Ecken Europas. Schon auf dem Hof des Geländes tummeln sich die Besucher hinter den jungen Talenten, die sich auf bereitgestellten Wänden verewigen. Wenn auch nur für kurze Zeit, denn dort wartet schon der nächste Künstler, um das Werk seines Vorgängers wieder zu übermalen. Aber ja, das ist der Spirit von Street Art. Kunst überall und über alles.
Gesamtkonzepte auf der STROKE.CURATED
Zunächst begebe ich mich in den unteren Bereich der Kunstmesse, der von der großen Sonderausstellung STROKE.CURATED eingenommen wird. Hier stellt die Crème de la Crème der internationalen Künstler ihre Gesamtkonzepte aus, bei denen einem schon mal die Augen ausfallen können.
Die Stroke hat, anstatt die Arbeiten auf weißen Wänden zu präsentieren, diese selbst zum Teil des Kunstwerks gemacht, was den „out-of-the-box Geist“ der Stroke so wunderschön untermalt. Hier wird alles zur Kunst. Es existieren keine Rahmen oder Trennlinien. Alles geht ineinander über und wird zu einer Symbiose zeitgenössischer Blickwinkel als Gesamtwerk.
Dan23 (Frankreich)
Die Highlights
Besonders stimulierend und inspirierend empfand ich die Auftritte der Künstler Belin (Spanien), FinDac (UK), Sokar Uno (Deutschland) und Shaka (Frankreich). Sie nehmen mich als Beobachter mit auf eine kleine Reise, die man mit weit aufgerissenen Augen und runtergefallenen Kinnläden antritt. Und dies alles in einer unglaublichen Präzision und Genauigkeit das es mir schon unheimlich ist. Kein Strich ist falsch gesetzt, keine Farbe zu dick aufgetragen. Nichts wird hier dem Zufall überlassen. Selbst auf den ersten Blick scheinbare Willkürlichkeit ist exakt umgesetzt.
Medien und Preise auf der Stroke
Ein Stockwerk höher findet man sich auf einer künstlerischen Spielwiese wieder. Überall wird schon wieder an neuen Werken gemalt, gescribbelt und gebastelt. Die Künstler sind offen und unterhalten sich gerne mit den Besuchern.
Auf der Stroke gibt es keine Grenzen für die verwendeten Medien der Street Art und keine eng umgrenzten Preisspannen. Die Arbeiten entstehen auf Papier, Leinwand, Holz, Stoff, Plastik, rostigen Metallplatten oder auch rein digital. Die Preise reichen von Kunstdrucken für 5 Euro bis zu Kunstinstallationen für einige tausend Euro.
Besonders haben mir die Bilder von Haus 75 gefallen, von denen schon ein fast spirituelle Energie ausging. Die scheinbar endlosen Zahl der Werke der Berliner Künstler Lake und Mateo Dineen besticht mit einer schon atemberaubenden Qualität und Tiefe.
Als ich nach Hause gehe wird mir bewusst, was es genau ist, was mich an der Stroke fasziniert. Es ist das Zusammenkommen von Künstlern und Kunstliebhabern, die der Kunstwelt zeigen wollen, dass Kunst überall lebt. Wenn du bereit bist deine Augen zu öffnen ist Kunst all gegenwärtig und selbst das Unscheinbare öffnet dir sein Potential und seine Schönheit.
Der Künstler Raphael Mathes
Raphael Mathes ist Teil der Kreativ Schmiede des Atelier Innokenti Baranov, ein junges Künstler-Kollektiv bestehend aus einem Maler, einem Fotografen und einem Schauspieler, das darauf brennt die Kunstszene Berlins im Sturm zu erobern.
Text & Fotos: Raphael Mathes