Joachim Noack: Atlas 2 (teilolympisch Afrika). Foto Joachim Noack
// Liebe Paulina Tsvetanova, Lieber Ralf Kirberg: warum braucht es ein Netzwerk für Skulpturen?
Der Bildhauer ist in der Produktion und bei der Vermarktung seiner Kunst auf einen breiteren Fach- und Personenkreis angewiesen als der Maler. Durch die Nutzung des sculpture network gewinnt er Zeit für seine kreative Arbeit und wird weniger abgelenkt. Wir fordern aber auch Eigeninitiative der Mitglieder, wie z.B. beim jährlichen New Year‘s Brunch, den viele Mitglieder europaweit durchführen. 2012 hatten wir über 2.000 Gäste an vielen Standorten unterschiedlichster Länder:
// Welchen Stellenwert nimmt die Bildhauerei in Deinen Augen innerhalb der zeitgenössischen Kunst ein?
Die zeitgenössische Skulptur findet im Vergleich zu Malerei bei Kreativen wie Rezipienten weit weniger Aufmerksamkeit. Ihr Marktanteil liegt deutlich unter 10 Prozent. Das hat nach meinem Eindruck etwas mit unserer Erziehung, der Erfahrung im Elternhaus und unserer Wahrnehmung in unserer kulturellen Umgebung zu tun.
// Was wünscht Ihr Euch für die Bildhauerei?
Wir wünschen uns, dass mehr Menschen die spannende Erfahrung machen, dass unsere erlebbare Welt mehr zu bieten hat als Bilder, Printprodukte sowie Film und Fernsehen. Skulptur kann man aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und anfassen. Zwischen Skulptur, dem Raum und dem Menschen entsteht ein Spannungsverhältnis, das er verändern und intensivieren kann.
// Wie schafft Ihr es, die Qualität in eurem Künstlerportfolio zu wahren?
Wir sind keine Akademie mit eingeladenen Stars, sondern eine Netzwerk-Plattform. Wir fordern Professionalität von den Künstlern in unserem Portfolio. Bekanntheit und Popularität sind Werte, die anspruchsvollem künstlerischen Schaffen nicht wirklich weiterhelfen. Sie spalten den Kunstmarkt in Wenige ganz oben und Viele darunter. Erst die Zeit wird ihr Urteil darüber fällen, wer und was bleibt.
Danke Paulina Tsvetanova (Projekt Managerin / Korrespondentin Berlin) und Ralf Kirberg (Vorstand von sculpture network).
Sundari Arlt: Boxerinnen Holz
Ausstellung: Skulptur.Werk.Raum. 23 Berliner Positionen
Eröffnung: 27. April 2012 um 19 Uhr
Kunstquartier Bethanien, Studio
Vorstellung Berliner Kunst- und Kulturnetzwerke: 02. Mai 2012 um 19 Uhr
U.a. mit artconnect berlin, bbk, berlinerpool, Creative City Berlin/Kulturprojekte Berln GmbH, Kunstmessenger, LVBG, NGBK
Gesprächsrunde: Aspekte des Skulpturalen: 03. Mai 2012 um 19 Uhr
- Susanne Greinke, Kuratorin der Ausstellung
- Joachim Becker, Kurator der Jacqueline Diffring Foundation
- Kristian Jarmuschek, Geschäftsführer der Preview Berlin und Galerie Jarmuschek und Partner
- Dr. Friederike Hauffe, Kuratorin
- Jan Maruhn, Leiter der Bildhauerwerkstatt im Kulturwerk des bbk Berlin gmbH
- Edgar Diehl, Künstler und Kurator
Finissage: 06. Mai 2012 um 17 Uhr
Künstler führen durch die Ausstellung
Ausstellungen in Berlin
Foto oben: Sigrid Klammer: ichbinauchdieanderen. Foto: Sigrid Klammer