Foto: Jan-Peter Nüsken, Ambasciata d`Italia Berlino
Rosa und mit einem imposanten Säulen-Eingang – die italienische Botschaft am Tiergarten ist einem römischen Palazzo nachempfunden. Innen wandelt man durch riesige Hallen, mit alter Kunst und wertvollen Möbeln. Eine Umgebung, wie geschaffen für einen eindrucksvollen Dialog mit zeitgenössischer Kunst. Nach der Reihe „ITalians“, mit jungen italienischen, in Berlin lebenden Künstlern, wird man in Zukunft Bestände aus italienischen Museen zeigen. Das Bozener „Museion“ macht den Anfang.
Letizia Cariello, My sister is always with me
Fotografie
Zu sehen sind zum Beispiel Fotoarbeiten von Marcello Maloberti. Ein arabischer Friseursalon in Mailand, oder ein Junge, der aus Illustrierten Bilder ausschneidet. Der Künstler verfremdet und inszeniert seine Bilder. Die Fotografien Letizia Cariello hat mit „My sister is always with me“ zum Thema Identität gearbeitet. Werner Gasser hat für die „Verbotenen Bilder“ in Berliner Museen fotografiert – eben da, wo das Fotografieren nicht erlaubt ist. Die quasi aus dem Handgelenk heimlich geschossenen Bilder wirken geheimnisvoll und poetisch.
Pietro Roccasalva, Truka, The Skeleton Key III, 2
Installationen
Ein Highlight ist die Installation „Truka“ von Pietro Roccasalva. Die Werke „Clinamen“ und „Skeleton Key“ wirken wie gemacht für den grossen „Salone delle Feste“, den Festsaal. Der Raum mit riesigen Spiegeln, dem Marmor, den Kandelabern aus buntem Muranoglas setzt das komplexe Werk des Künstlers ganz neu in Szene. Gesprächsstoff für die Gäste der nächsten Sekt-Empfänge ist garantiert.
Goldiechiari Ninfee #16
Monets Seerosenbilder – mal ganz anders
In der „Galleria delle Colonne“, der Galerie der Säulen, beeindruckt ein Werk des Künstlerduos goldiechiari (das sind Sara Goldschmied und Eleonora Chiari). In Anspielung auf die impressionistischen Landschaften Monets schaukeln Plastikbeutel als Seerosen der modernen Zeit auf einem idyllischen See. Das Ganze so perfekt eingepasst in die historischen Botschaftsräume, dass man zuerst nur ein „schönes“ Bild vor sich zu haben glaubt. Erst später – Hoppla, was ist das denn? – erkennt man die bitterböse Kritik an der heutigen Umweltverschmutzung.
Führungen durch Ausstellung und Botschaft
Viele weitere Bilder, Videos und Installationen komplettieren die lohnende Ausstellung. Zugang nur im Rahmen einer Führung, jeweils Montags um 16 Uhr, für die man sich unter berlino.exibitions@esteri.it schriftlich anmelden muss. „Embassy goes Contemporary“ läuft bis zum 28. April 2013.
Text: Katrin Schirner