Armin Boehm für Amazing Editions

Edition 

Armin Boehm für Amazing Editions

Ein Interview mit dem Maler Armin Boehm zu seiner ungewöhnlichen Edition, die er in limitierter Version aktuell auf „Amazing Editions“ präsentiert.

Der Berliner Maler Armin Boehm und Jan Winkelmann, Gründer der Editions-Plattform „Amazing Editions“, kennen sich bereits seit einer Dekade:

Wir kennen uns schon aus den Nuller-Jahren, als Jan noch eine Galerie auf der Brunnenstraße hatte. Damals wurde noch viel zusammen gefeiert – exzessiv und programmübergreifend. Das heutige Funktionärswesen war in der Berliner Kunstszene noch nicht so verbreitet und so gab es nicht selten ein amüsantes, diskursives künstlerisches Mit- und Gegeneinander.
Seither verfolgt Jan meine Arbeiten und wir treffen uns immer wieder auf einen Kaffee in meinem Atelier in der Schönhauser Allee. Bei einem seiner letzten Besuche, haben wir über Amazing Editions gesprochen und er lud mich ein mir Gedanken über eine Edition zu machen. Daraufhin haben wir mehrere Ideen durchgespielt und so ist die Edition „Der Duft Marcelles“ entstanden.

erzählt Armin Boehm, der weltweit in Galerien, Museen und auf Kunstmessen vertreten ist.

Foto-Armin-Boehm

Auch ARTberlin blickt mit begeistertem Auge auf das Werk von Armin Boehm das sich seit unserem letzten Atelierbesuch vor vier Jahren tiefgreifend gewandelt hat. Hatte es damals etwas Dunkles, Mystisches, arbeitet der Künstler momentan mit floralen Stillleben und figürlichen Gruppenszenen in Pastelltönen, in die er seine charakteristischen Stoffcollagen einarbeitet.

Der Duft Marcelles

Weit entfernt von lieblich, erinnern Armin Boehms neue Arbeiten an das Groteske eines Otto Dix sowie an die klaustrophobische Tiefe eines George Grosz. So arbeitet auch „Der Duft Marcelles“ – jene Arbeit, die Armin Boehm speziell für Amazing Editions angefertigt hat, technisch mit faszinierendem Farbzusammenspiel und Stoffcollage. Auf der emotionalen Ebene zieht Armin Boehm seine Inspiration und den Namen der Edition aus den obszön anmutenden Arbeiten von Georges Bataille.

Seit ungefähr einem Jahr beschäftige ich mich mit dem Thema Blumenstillleben, das ich mittels meiner Mixed Media Technik neu interpretiere. Jan mochte die pastelligen Töne und die ungewöhnlich künstlichen Farben der Stoffcollagen neben der Ölmalerei. Dadurch entstand seiner Meinung nach viel Raum zwischen den Flächen, der die komplexen Farbarrangements zur Vibration bringt. Ich habe dann ein Stillleben gemalt, das für eine Edition kompositorisch geeignet ist.

Armin-Boehm-Der-Duft-Marcelles

Armin, was war die größte Herausforderung für dich?

Eigentlich ist mein Werk an sich nicht besonders gut für eine Edition geeignet. Auch die sensible Haptik der Oberflächen verweigert sich eher der Digitalisierung und beliebigen Reproduktion. Viele Bilder sind vielleicht auch zu direkt und emotional, um sie beliebig zu vervielfachen – das würde meinem Anspruch an die Malerei widerstreben. Es hat mich dann sehr gereizt, dieser speziellen Arbeit für Amazing Editions eine etwas sachliche, vereinfachte und farblich für den Papierdruck geeignete Palette mitzugeben.

Interessanterweise gewinnt das Gemälde als Editions-Print noch weiter an Tiefe, es behält das Taktile und zieht uns weiter in das Symbolhafte und in die kunstgeschichtlichen Bezüge hinein, die Boehms Werk charakterisieren.

„Der Duft Marcelles“ ist als limitierte Edition von 33 Drucken auf Hahnemühle Photo Rag Papier über Amazing Editions.
Hier geht es zu den Details: Amazing Editions – Armin Boehm.

Wer Armin Boehms Arbeiten „live“ sehen möchte, kann dies hier tun: 

Auf der Art Basel Miami Beach 2016 werde ich mit einer Einzelpräsentation bei Peter Kilchmann im Kabinett Sektor vertreten sein. Dafür arbeite ich gerade an einer Werkgruppe von sechs bis neun Mittel- bis Kleinformaten. Im nächsten Frühjahr werde ich in Italien bei Francesca Minini in Brecia und Mailand zu sehen sein. Danach kommt eine Retrospektive im Wilhelm-Hack-Museum und später eine Soloshow in New York.

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