Pablo & Paul: ein (Online) Store für Kunst Unikate

Kunst Start Up 

Pablo & Paul: ein (Online) Store für Kunst Unikate

Kunst einfach sammeln. Ein Gespräch mit den drei Gründern von Pablo & Paul zum Business Modell, Mission und der Kunstszene in München.

Pablo & Paul sind eigentlich drei

Philipp hat lange bei einer Strategieberatung gearbeitet. Christoph hat gerade seine Promotion über innovative Handelsformate abgeschlossen und Dennis arbeitet mit den großen Kreativen (u.a. Helmut Jahn, Karim Rashid) und Museen (u.a. Pinakothek der Moderne in München) zusammen. Im Frühjahr 2013 haben sie Pablo & Paul gegründet. Das Jahr, in dem der digitale Kunstmarkt gerade anfing volle Fahrt aufzunehmen. Angetrieben wurde er von jungen Start Ups, die gesehen hatten, dass Künstler, Kunst und Kunstinteressierte reif waren für einen neuen Zugang zu Kunst und dem Kunstsammeln: erschwinglicher im Preis weil online, oftmals kleiner in der Größe aber nicht unbedingt weniger Original, nicht selten junge Kunst, aber auch Arbeiten von Top Künstlern gibt es seitdem im Internet zu kaufen. Gar nicht so einfach sich hier einen guten Platz zu sichern, der Markt hat angezogen.

Pablo & Paul löst das, indem ausschließlich Unikate und exklusive Editionen von zeitgenössischen Arbeiten aus Malerei, Druckgrafik, Zeichnung, Fotografie und Mixed Media angeboten werden. Den Schwerpunkt haben die drei Gründer auf talentierte Künstler gelegt, die am Beginn ihrer künstlerischen Karriere stehen. Und die Preise? Die sind erschwinglich und bewegen sich zwischen 150 € und 4.000 €. Es geht Pablo & Paul nicht darum mehr Kunst unter die kunst- und designinteressierten Menschen zu bringen, sondern nur solche, an deren Qualität sie glauben. Die 19 Künstler, mit denen sie aktuell arbeiten, sind sorgfältig ausgesucht und werden persönlich betreut. Und demnächst werden die Pablo & Paul Jungs ihren ersten Shop auf den Straßen einer deutschen Großstadt eröffnen.

INTERVIEW

Pablo und Paul Gründer

Philipp, wie ist euer Pablo & Paul geboren worden?

Wir saßen mit befreundeten Gründern zusammen und haben über deren E-Commerce Start-up gesprochen. Philipp hatte sich gerade mal wieder ein Kunstwerk gekauft und erzählt, wie schwierig es war, eine Galerie mit uniquen und erschwinglichen Kunstwerken zu finden. Dann kam eins zum anderen und im Frühjahr 2013 haben wir dann Pablo & Paul gegründet. Bei unserer Weihnachtsfeier saßen wir mit unseren fünf Mitarbeitern zusammen und haben die letzten Monate ein wenig Revue passieren lassen. Es macht uns stolz, dass sich aus einer Idee ein wachsendes Unternehmen entwickelt hat.

Wie positioniert ihr euch gegenüber anderen Online Kunstshops wie artflash, curart, artspace oder reign of art? Gibt es da Unterschiede?

Pablo & Paul konzentriert sich zum einen auf Unikate und exklusive Editionen von zeitgenössischer Kunst, die wir online zu erschwinglichen Preisen anbieten und sehr bald auch in verschiedenen Städten in unseren Ladengalerien verkaufen werden.

Wir wollen neue Maßstäbe beim Kunstkauf setzen und haben uns Mühe gegeben, das Stöbern nach Kunst auf Pablo & Paul zu einem tollen Erlebnis zu machen. Besonders interessant wird das auf touch-basierten Geräten. Und es scheint zu klappen. Wir bekommen viel positive Rückmeldungen von Kunden und unseren Künstlern.

KÜNSTLERAUSWAHL UND ZUSAMMENARBEIT

Nach welchen Kriterien sucht ihr die Künstler aus? 

Zunächst einmal müssen sie ins Programm passen und dort eine einzigartige Position vertreten. Wir stellen hohe Anforderungen an Qualität und Aktualität der Arbeiten. Gerade die Aktualität, was das Medium, die Umsetzung oder den Inhalt der Arbeiten anbelangt, ist, was wir unter „junger Kunst“ verstehen. Unsere Entscheidungen sind aber immer auch emotional. Da lässt sich nicht einfach ein starrer Kriterienkatalog anwenden. Wenn uns etwas berührt, ist es für uns interessant. Das Kuratorenteam besteht im Moment aus drei Kunsthistorikerinnern bzw. Kulturwissenschaftlerinnen, die unsere Künstler aufgrund ihrer Erfahrungen aus dem Galerien- und Ausstellungsbereich beraten und unterstützen.

Wie geht es dann weiter? Wie arbeitet ihr mit den Künstlern zusammen?

Bevor wir uns dazu entschließen einen Künstler ins Programm zu nehmen, wollen wir ihn persönlich kennenlernen. Wir entscheiden nicht nur anhand seiner Arbeiten sondern suchen Persönlichkeiten, die zu uns passen. Das Verhältnis zu unseren Künstlern ist freundschaftlich und direkt. Wir wollen auch kein reines Verkaufsportal sein, sondern haben den Anspruch unsere Künstler in ihrer künstlerischen Entwicklung und Karriere zu begleiten.

Bekommt ihr nicht unfassbar viele Bewerbungen?

Wir bekommen zahlreiche Bewerbungen, aber mit Wäschekörben voller Post haben wir noch nicht zu kämpfen.

Pablo und Paul

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Ihr steht für erschwingliche Preise – wie legt ihr diese fest?

Das machen unsere Kuratoren mit den Künstlern zusammen. In die Preisfindung fließen unter anderem die Höhe der bisher erzielten Preise, die Bekanntheit des Künstlers, erhaltene Auszeichnungen, die Größe, das Format und das Material ein. Freilich gibt es mitunter unterschiedliche Vorstellungen was den Wert eines Kunstwerks betrifft – eine gewisse Subjektivität ist der Kunst inhärent.

Wie läuft das ab bei euch, wenn ich eine Arbeit gekauft habe? 

Der Kaufprozess ist unkompliziert, schnell und natürlich sicher. Die Arbeiten kommen in der Regel innerhalb einer Woche versichert und gut verpackt bei dir an. Bei den limitierten Fotoeditionen arbeiten wir mit einem renommierten Fotolabor zusammen, das eine eigene Kunstspedition betreibt.

Braucht es denn einen realen Shop neben dem Online Geschäft?

Wir glauben, ja. 90% der Deutschen kaufen immer noch im Laden ein. Das heißt wir machen den Pablo & Paul Kunden Kunst auch dort zugänglich, wo sie auch sonst einkaufen gehen. 

Wann ist Eröffnung eures ersten Shops?

Wir stehen in vielversprechenden Verhandlungen in mehreren deutschen Großstädten. Ich kann nur so viel sagen: Es sind tolle Objekte und wir werden bald loslegen.

Was passiert gerade in der Münchner Kunstszene? 

Die Kunstszene in München ist im Moment sehr jung und bunt. Nachdem in den letzten Jahren leider viele kleine Galerien für zeitgenössische Kunst schließen mussten, entstehen gerade wieder neue Off-Spaces und Pop-up Galerien. Außerdem gibt es einige hervorragende Räume für Gegenwartskunst, die von der Stadt München getragen oder unterstützt werden. Lothringer 13 oder PLATFORM3 zeigen seit vielen Jahren bemerkenswerte Ausstellungen junger Künstler. Auch Vereine, wie der Akademieverein und der Kunstclub 13 bereichern das kulturelle Leben in München. Im Januar fand mit der UNPAINTED auch die weltweit erste Messe für digital art in München statt.  Das ist gerade auch für unser digitales Konzept interessant. Insgesamt tut sich gerade viel auf dem Kunstmarkt, neue Konzepte von Galerien und Künstler entstehen. Es ist sehr spannend.

Vielen Dank lieber Philipp.

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