Löwenbräu Areal: Erst kamen Kunst und Museen dann die Stadt Zürich
Löwenbräu kennt man in der Schweiz seit Jahrzehnten für Biergenuss – seit den 1990er-Jahren aber in ausgewählten Kreisen auch für zeitgenössische Kunst. Bereits Mitte der Achtziger Jahren hatten die KUNSTHALLE ZÜRICH und das MIGROS MUSEUM FÜR GEGENWARTSKUNST sowie private Galerien das brachliegende Gelände der ehemaligen Bierbrauerei Löwenbräu als Standort gewählt.
Das Areal mit den markanten, roten Backsteinen passte zur Kunst. Doch der Besitzer des Areals wechselte während der Jahre andauernd. Schliesslich baten die Kunstschaffenden die Stadt Zürich um Unterstützung. Im November 2005 schliesslich setzte Zürichs Stadtregierung einen Gestaltungsplan für das Areal auf und bekundete ihre Unterstützung für das Kunstzentrum. Der Gestaltungsplan geriet in die Poliktikmühle und es dauerte bis im Mai 2011, bis die Stadt in die Löwenbräu Kunst AG einstieg. Nun ist die Stadt stolz auf ihr Engagement. Die Stadtregierung möchte mit dem Löwenbräu-Areal den Ruf von Zürich als Kulturstadt in Europa stärken und sich als attraktiver Standort für die Kunst- und Kreativschaffenden weiter etablieren.
Seit 2012 häufen sich die Eröffnungen auf dem Löwenbräu Kunstgelände
Das markante Hochhaus im boomenden Stadtteil Zürich-West ist heute noch eine Baustelle. Das eigentliche Kunstareal seit Ende August fertig – das Migros Museum für Gegenwartskunst eröffnete am 16. November 2012. Drinnen tummeln sich an diesem Samstagnachmittag ein paar Dutzend Besucher und Kunstinteressierte. Englisch und italienische Wortfetzen sind zu hören. Junge Leute mit farbigen Sneakers und Ältere mit Seidenfoulards reichen sie die Türklinken in die Hand. Seit dem 31. August will Zürich mit dem Löwenbräu-Areal ein Magnet auf dem internationalen Kunstparkett werden: Neben den beiden Kunstmuseen Kunsthalle Zürich und Migros Museum lockte das Areal und sein Versprechen auf internationale Klientel auch wieder eine Hand voll Galerien in den architektonisch einzigartigen Bau.
Züricher Galerien auf dem Löwenbräu Areal
Unter den Galerien sind weltbekannte wie HAUSER & WIRTH, aber auch Schweizer Kunsthändler wie Bob von Oursouw oder die namhafte Zürcher Galerie Eva Presshuber. Doch das Löwenbräu soll nicht nur grossen Namen vorbehalten sein. So findet sich im Erdgeschoss auch die Galerie Freymond-Guth, dessen Besitzer Jean Claude Freymond-Guth noch relativ neu in der Branche ist. Ein Augenschein vor Ort.
Wir treffen auf die 23-jährige Amelie Schüle, die bei Hauser & Wirth arbeitet. Sie uns mit auf einen charmant geführten Rundgang durch die Galerien auf dem Löwenbräu Gelände. Wen wir hier getroffen haben und welche Galerien man sich unbedingt ansehen sollte, gibt es morgen an dieser Stelle zu lesen.
Text & Fotos: David Torcasso