Robert Fry: Der junge Francis Bacon?

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Robert Fry: Der junge Francis Bacon?

Robert Fry, der zu den vielversprechendsten jungen britischen Malern zählt, zeigt ab 7.9.2013 neue, fundamental mystische Malerei in der Galerie Kornfeld.

Robert Fry

Robert Fry: Was es bedeutet Mensch zu sein

Gerade war Mario Testino in der Galerie Kornfeld und hat sich die neuen Arbeiten des jungen britischen Künstlers Robert Fry (*1980) vor der offiziellen Eröffnung der Ausstellung am kommenden Samstag angesehen. Er ist Fan, genauso wie Charles Saatchi, und wenn man vor den großen dunkel anmutenden, intensiven Gemälden und Radierungen von Robert steht, wundert einen das nicht. Es ist die große Frage, was es bedeutet, Mensch zu sein, mit der sich Robert auseinandersetzt. Und er tut dies sowohl auf psychologischer als auch auf mystischer Ebene.

Gleich links neben dem Eingang der schönen Galerie, hängt ein Bild, auf dem sich zwei nackte Silhouetten gegenüber stehen. Sie scheinen sich in die Augen zu blicken aber sie haben keinen Kopf. Robert Fry beschäftigt sich auf einer Meta-Ebene mit dem spannungsgeladenen Verhältnis des Einzelnen zu seinem Gegenüber. Manchmal malt er dabei ein und dieselbe Person in verschiedenen psychologischen Zuständen. Manchmal malt er dabei sich selbst.

In seiner neuen Serie „RELATED“ untersucht er speziell das Thema ‚Männlichkeit‘ und dessen Weiterentwicklung. Eine Reihe von Gemälden befasst sich mit der unausweichlichen Komplexität der Vater-Sohn-Beziehung und beleuchtet und dekonstruiert physische und emotionale Subtilitäten dieser besonderen Verbindung.

Robert Fry mag noch als jung gelten in Künstlerkreisen, aber er hat bereits seine eigene, unverkennbare Bildsprache entwickelt: seine Figuren schweben vor einem dunklen, monochromen Hintergrund, der oft mit der so schwierig zu malenden Farbe Purple arbeitet. Seine Malerei wirkt, mit phallischen und anderen ikonographischen Symbolen ausgestattet, archaisch und gleichzeitig im Jetzt verankert, in einem mystischen Jetzt ohne festgelegten Ort.

Als er seine Karriere als Maler startete, schien in Großbritannien das Ende der Malerei besiegelt und andere Kunstformen wie beispielsweise Videokunst oder Rauminstallationen enVogue. Heute gilt er als einer der vielversprechendsten Vertreter der neuen Generation britischer Künstler. Manch Kritiker spricht von der zeitgenössischen Weiterentwicklung des geistigen und stilistischen Erbes eines Francis Bacon oder Lucian Freud. 

Seine Arbeiten hingen bereits in der Eremitage in St. Petersburg sowie in Galerien in Los Angeles, Moskau und London. Er war für den renommierten John Moores Contemporary Painting Prize nominiert und ist mit seinen Werken in privaten Sammlungen weltweit vertreten, darunter Saatchi und das Museum of Modern Art Moscow.

Interview mit Robert Fry auf ARTberlin

Wie Robert in seine mystischen Gemälde eintaucht und was es bedeutet zu malen als gäbe es kein Morgen steht in unserem INTERVIEW mit ihm, das hier an dieser Stelle nächste Woche publiziert wird.

GALERIE KORNFELD präsentiert ROBERT FRY

Reception for the Artist: Sa, 7. September 2013, 18-21 Uhr
Laufzeit: 7. September – 16. November 2013, Di-Sa 11-18 Uhr
Ort: Galerie Kornfeld, Fasanenstraße 26, 10719 Berlin